Schöneck stellt sich der Flüchtlingskrise – Aufnahmefähigkeit der Gemeinde an ihren Grenzen angekommen

Der immer größer werdende Zustrom von Flüchtlingen führt nicht nur zu bundes- oder landespolitischen Diskussionen, die wir in den Nachrichten mit Interesse verfolgen. Auch wir in Schöneck sind unmittelbar von der großen Anzahl an Asylbewerberinnen und Asylbewerbern betroffen. Während andere über Obergrenzen, Flüchtlingskontingente oder Transitzonen streiten, haben die Kommunen die Herausforderungen vor Ort konkret zu stemmen und die Menschen, die aus Angst vor Krieg um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten, gemäß unserer grundgesetzlichen Verpflichtung unterzubringen.

Für Schöneck bedeutet dies konkret, dass wir bis zum Ende des Jahres XY Flüchtlingen in unserer Gemeinde eine zumindest vorübergehende Heimat bieten müssen. Noch im ersten Quartal des nächsten Jahres wird diese Zahl auf XY ansteigen. Nachdem wir es lange geschafft hatten, über die Vermittlung von privatem Wohnraum die Flüchtlinge zu versorgen, ist unsere Gemeinde nun an ihren Grenzen angekommen. Die kurzfristige Bereitstellung der Nidderhalle in Oberdorfelden zeigt, wie groß die Not auch bei uns in Schöneck ist. Erst sukzessive wird es uns gelingen, neuen Wohnraum zu schaffen und die erforderlichen finanziellen Mittel dafür bereitzustellen. Wir sind aber davon überzeugt, dass die Unterbringung von Flüchtlingen in einer Sporthalle nur eine vorübergehende Lösung sein kann – zum Wohle der Flüchtlinge und der Schöneckerinnen und Schönecker mit ihren Vereinen, die unsere Hallen für ihre eigentliche Zwecke nutzen wollen. Uns ist es wichtig eine Situation herzustellen, in der wir unserer Verantwortung nach einer menschenwürdigen Unterbringung von Flüchtlingen nachkommen. Gleichzeitig müssen wir erkennen, dass der verstärkte Zustrom von Menschen dazu führt, dass sich unsere Prioritäten verschieben. Während wir vor einigen Monaten noch unseren vollen Einsatz der Integration der Menschen widmen konnten, sind unsere Kräfte heute vielfach bereits mit der Organisation und Bereitstellung von Notunterkünften gefordert. Letztlich wird nur eine nicht von uns in Schöneck zu entscheidende Begrenzung des Flüchtlingszuzugs gewährleisten, dass wir den großartigen ehrenamtlichen Einsatz, der in unserer Gemeinde bei der Flüchtlingsbetreuung gezeigt wird, auch weiterhin effektiv einsetzen können. Nur so werden wir eine der größten politischen Herausforderungen der Gegenwart stemmen können.

 


 

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