"Schönecker Mittelstand im Dialog": CDU besucht Büdesheimer Bauunternehmer

Das Foto zeigt Kurt Lukas mit seinen Mitarbeitern und den Besuchern der CDU-Schöneck.
Das Foto zeigt Kurt Lukas mit seinen Mitarbeitern und den Besuchern der CDU-Schöneck.
Die Schönecker CDU informierte sich dieser Tage über die Lage in der Baubranche bei einem Besuch der Firma Lukas & Sohn in Schöneck-Büdesheim. Bauingenieur Kurt Lukas führt das Unternehmen in vierter Generation und beschäftigt aktuell fünf Vollzeitkräfte.

Die Firma Lukas & Sohn kann auf eine lange Liste von Referenzobjekten in Schöneck und Umgebung zurückblicken. Anhand von Fotos stellte Kurt Lukas den CDU-Politikern einige Schönecker Bauobjekte der letzten Jahrzehnte vor, die unter Leitung der Büdesheimer Traditionsfirma entstanden sind, darunter der Kilianstädter Bürgertreff, die Oberdorfelder Nidderhalle sowie das Feuerwehrgerätehaus Büdesheim - "alle Objekte wurden zur vollsten Zufriedenheit der Gemeinde abgewickelt, wir sind verlässlicher Partner bei allen Hoch- und Tiefbauarbeiten", berichtet Kurt Lukas stolz, verweist aber darauf, dass die letzten Großaufträge der Gemeinde Schöneck alle an Firmen außerhalb Schönecks gingen. Dies bedeute, dass ohne das Einschalten von Subunternehmern mit Billiglöhnen kaum noch ein Auftrag zu bekommen sei.
"Viele Bauunternehmen sind in den vergangenen Jahren in Insolvenz gegangen", erläuterte Kurt Lukas die schwierige Lage der Branche, "zudem bleiben Aufträge der öffentlichen Hand aus", ergänzte er. Zudem seien die Anteile für die Bau-Berufsgenossenschaft für die wenigen verbliebenen Firmen, die hauptsächlich mit Stammpersonal arbeiten, kaum noch aufzubringen. Die Kommunalpolitiker der CDU und der Bauunternehmer waren sich einig: Um Handwerk und Mittelstand zu stärken, bedarf es einem konsequenten Abbau von bürokratischen Auflagen, einer flexibleren Regelung von Arbeitsverhältnissen, der Senkung der Lohnnebenkosten und tatsächlicher steuerlicher Entlastungen. Ansonsten gehen noch viele tausend Arbeitsplätze in Deutschland verloren. "Es ist katastrophal für die Betriebe, wenn sie einen großen Teil ihrer Zeit damit verbringen müssen, mehr als ein Dutzend Erhebungen für Statistiken zu erstellen oder Vorschriften zu interpretieren", so Thomas Heuer vom Arbeitskreis Mittelstand der Schönecker CDU. Kurt Lukas ergänzte, dass die Banken aufgrund der hohen Insolvenzrate im Mittelstand kaum mehr Risikokapital bewilligen. Gleichzeitig müsse sich das Bauunternehmen der zunehmenden Konkurrenz vor allem aus Osteuropa stellen, wo die Produktionskosten deutlich niedriger sind. Die CDU mahnte allerdings auch an, dass die Kammern und Unternehmensverbände Ihren Teil leisten müssten, um beispielsweise die im Handwerk und in der Bauindustrie immer stärker um sich greifende Schwarzarbeit effektiv zu bekämpfen. "Auch der Mittelstand muss sich im Strukturwandel behaupten, der durch die Globalisierung ausgelöst wird", sagte Thomas Heuer. Angesichts der akuten Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt fordert die Union die Bundesregierung darüber hinaus auf, die Möglichkeiten verstärkter Kontrollen von illegaler Beschäftigung und Scheinselbständigkeit unverzüglich auszudehnen.
"Der Besuch war sehr informativ, schließlich konnte man hinter die Kulissen eines Schönecker Traditionsunternehmens schauen und verdeutlicht bekommen, wo der Baubranche der Schuh drückt", resümiert Thorsten Weitzel, Vorsitzender der CDU-Schöneck, den Betriebsbesuch.

Nach oben